Inzwischen wissen viele Menschen, dass gutes Feng Shui in einer Wohnung, in einem Büro oder einer anderen Arbeitsumgebung das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit positiv unterstützen kann. So breitet sich die jahrtausendealte chinesische Wissenschaft mittlerweile auch hierzulande immer mehr aus. Das führt leider auch dazu, dass manche Veröffentlichungen es nicht so genau nehmen oder so an der Oberfläche bleiben, dass es auch zu Missverständnissen führen kann.
Daher sind hier einige Grundregeln aus dem klassischen Feng Shui erläutert, die ohne tiefergehende Analysen mit wenig Aufwand schon einiges bewirken können.
Feng Shui Orte
Ihre Intuition wird Ihnen schon sehr viel über Feng Shui mitteilen, wenn Sie sich ab und an fragen, wo Sie sich am liebsten aufhalten.
Ein gutes und beliebtes Beispiel dazu ist die Tischwahl im Restaurant. Wenn Sie die freie Wahl haben, setzen Sie sich lieber an einen Tisch, an dem Sie mit dem Rücken zur Wand sitzen oder wählen Sie einen Tisch in der Mitte des Restaurants? Über 90 Prozent der Menschen entscheiden sich für einen Randtisch, weil sie sich dort wohler fühlen.
Warum ist das so? Wenn man es aus Sicht der modernen Psychologie betrachtet, ist unser Stammhirn immer noch darauf trainiert, unsere Umgebung zu beobachten und Wichtiges wahrzunehmen. Das ist aber in der Mitte des Restaurants weitaus schwieriger als am Rand.
Daher können wir uns besser entspannen, wenn wir uns an einem geschützten Ort befinden. So werden Störfaktoren ausgeschlossen, die ansonsten zu Stress führen und unser Unterbewusstsein belasten.
Daraus kann man folgende Grundregeln ableiten:
– Setzen Sie sich möglichst immer mit dem Rücken zu einer festen Wand
– Ein Sofa sollte idealerweise nicht mitten im Raum oder unter einem Fenster stehen, sondern so gestellt werden, dass man den Raum, Türen und Fenster im Blick hat. Sollte dies nicht möglich sein, ist es hilfreich, im Rücken des Sofas eine „Rückendeckung“ in Form eines Raumtrenners zu platzieren
– Bei Schreibtischen ist es vorteilhaft, sie in der Nähe eines Fensters aufzustellen, damit Tageslicht genutzt werden kann. Auch hier sollte darauf geachtet werden, möglichst eine geschützte Ecke zu nutzen
– Im Schlafzimmer ist es wichtig, das Bett so zu stellen, dass sich das Kopfteil idealerweise an einer festen Wand befindet und Türen und Fenster im Blickwinkel sind. So wird das Unterbewusstsein während des Schlafes entlastet.
Spiegel im Schlafzimmer stressen uns unnötig, da dadurch Räume vergrößert werden und wir mehr Raum im Blick haben müssen. Wenn sie nicht zu vermeiden sind, kann man sie nachts einfach zuhängen.
Yin und Yang
Die beiden Begriffe haben Sie bestimmt schon mal gehört. Vereinfacht gesagt, stehen sie für die Gegensätzlichkeiten im Universum und in der Natur. Ein paar Beispiele sind: Hell-dunkel, warm-kalt, laut-leise und so weiter.
Die Lehre des Feng Shui spricht von Yin-oder Yang-Bereichen eines Hauses oder einer Wohnung entsprechend ihrer Lage und ihrer Funktion.
Mit den Yang-Bereichen sind die aktiven Räume wie Wohnzimmer oder Küche gemeint; die Yin-Bereiche sind den ruhigeren Räumen wie Schlafzimmer zugeordnet.
Die Yang-Bereiche benötigen Licht, Wärme, die Yin-Bereiche können eher dunkel und kühler sein. Damit ergibt sich eine natürliche Aufteilung der Räume nach Himmelsrichtungen, da ja zum Beispiel der Süden für Wärme und Licht steht und hier idealerweise die aktiven Räume zu finden sind.
Schlafzimmer wären am besten im Norden und Nordosten gelegen, wo es etwas kühler und dunkler ist. Die Küche wäre im südlichen Sektor gut aufgehoben und Esszimmer beispielsweise im Südwesten. Das Wohnzimmer im Westen bietet am Ende des Tages eine entspannte Stimmung bei Sonnenuntergang.
Diese passenden Zuordnungen nach Himmelsrichtungen lassen sich natürlich nur bei Neu-oder Umbau berücksichtigen. Dann sollte man sie auch möglichst einbeziehen, da so die natürlichen Kräfte mit einfließen.
Wichtig im Sinne des Feng Shui sind geordnete Strukturen, die erkennen lassen, welche Funktion die einzelnen Räume haben. Eine gute Grundordnung im Haus oder in der Wohnung erleichtert das Leben und macht den Kopf frei.
Ein unaufgeräumter Schreibtisch lenkt uns ab, weil er unser Unterbewusstsein immer daran erinnert, was alles noch erledigt werden muss.
Natürlich sind nicht alle Wohnungen oder Häuser nach passenden Himmelsrichtungen gebaut und es ist auch nicht notwendig, deshalb eine neue Wohnung zu suchen oder ein Haus zu bauen. In solchen Fällen und auch für eine tiefergehende Bewertung einer Wohnung o.ä. kann man nach einer Analyse die verschiedenen Bereiche mit entsprechenden Maßnahmen harmonisieren.